2019-12-17T15:25:29+02:00

Plötzlicher Kindstod (SIDS) – wie kommt es dazu?

Der plötzliche Kindstod auch Krippentod, Säuglingstod oder SIDS (Sudden Infant Death Syndrom) genannt, ist die ungeklärte, plötzliche Todesursache eines Säuglings im ersten Lebensjahr nach der Geburt. Die Ursache des plötzlichen Kindstodes gilt im Allgemeinen als ungeklärt. Häufig wird die Bauchlage des Säuglings diskutiert und als mögliche Todesursache in Betracht gezogen. Traurigerweise kommt der plötzliche Kindstod gar nicht so selten vor und bleibt bis dato die häufigste Todesursache bei Kindern unter einem Jahr. Für die Eltern ist es natürlich ein Shock ein totes Baby im Kinderbett vorzufinden und keine Antwort auf die Ursache für das plötzliche Sterben zu finden. Das Phänomen Säuglingstod gilt als eines der großen Fragezeichen der Medizin. Dieses grausame Schicksal trifft ca. eines von 1000 Babys.

Auslöser und Ursachen des plötzlichen Kindstodes

SIDS ist der Tod eines Neugeborenen ohne einen Grund. Ein gesundes Baby stirbt plötzlich und völlig unerwartet, während des Schlafs und keiner weiß warum. Auch die Medizin findet hierfür keine rationale Erklärung. Meist kommt der plötzliche Kindstod im ersten Lebensjahr – manchmal auch im zweiten Lebensjahr vor. Das Phänomen tritt in allen Ländern dieser Welt und in den unterschiedlichen sozialen Schichten auf. Viele Forscher haben sich bereits intensiv damit beschäftigt, eine Ursache für SIDS zu finden – leider vergeblich. Die Sterberate konnte aufgrund medizinischer Studien und Fortschritte erheblich gemindert werden. Tendenziell sind eher Buben als Mädchen davon betroffen. Da die Babys fast immer im Schlaf sterben, wird vermutet, dass eine Atemstörung der Grund ist. Es wird vermutet, dass zu wenig Sauerstoff eingeatmet wird, es zu einer Schnappatmung kommt und sie trotzdem nicht aufwachen. Eine Ursache für die Atemschwäche wurde bislang nicht gefunden. Es gibt zwar viele unterschiedliche Hinweise auf die Ursache, eine allgemein gültige Wahrheit ist jedoch nicht festzumachen. Der plötzliche Kindstod wird dann bestätigt, wenn sich keine andere Todesursache findet. Eine genaue Untersuchung ist in jedem Fall nötig. Dabei kann festgestellt werden ob es sich nicht um eine Ursache handelt, die im Vorfeld nicht erkannt wurde. Mögliche Todesursachen können ein schwaches Herz, eine Lungenentzündung oder eine Stoffwechselstörung sein.

Anzeichen des plötzlichen Kindstods

Als erste Anzeichen des plötzlichen Kindstods kommen folgende Auffälligkeiten in Frage:

  • Atempausen
  • Auffällig blasse Haut
  • Probleme beim Trinken
  • Unnatürliches Schwitzen (meist im Schlaf)
  • Blaue Flecken
  • Häufiges Erbrechen und Verschlucken

Wenn Sie eines oder gar mehrere dieser Anzeichen bei Ihrem Baby feststellen, sollten Sie alsbald einen Arzt konsultieren. Dies gilt auch bei Fieber und Schnupfen über mehrere Tage.

Neue Erkenntnisse: erhöhter Serotonin Spiegel

In einer Studie vom Jahr 2008 wurden bereits Hinweise dafür entdeckt, dass häufig ein erhöhter Serotoninspiegel beim frühzeitigen Kindstod festzustellen war. Wissenschaftler haben auch Gene gefunden, die dafür ausschlaggebend sein könnten. Letztlich ist es wohl die körperliche Verfassung, in Kombination mit äußeren Einflüssen, die dafür ausschlaggebend ist. Viele Kinder sind zum Zeitpunkt des Todes etwas kränklich.

Kann das Risiko des Kindstodes gemindert werden? Wenn ja – wie?

brennende Kerze, Engel sitzt davor

Der plötzliche Kindstod wirft Eltern vorerst aus der Bahn. Foto (c) bigstockphoto.com/174380401/izzzy71

Es gibt einige Aspekte, welche die gesunde, natürliche Entwicklung Ihres Kindes beeinflussen und fördern. Diese sollten Sie nach Möglichkeit befolgen:

  • Rauchfreie Umgebung
  • In den ersten 6 Monaten lediglich mit Muttermilch ernähren
  • Baby sollte lediglich in Rückenlage schlafen
  • Schlafsack statt Bettdecke, damit ist die Gefahr, dass sich das Baby auf den Bauch rollt, weniger groß
  • Zimmertemperatur von 18 Grad Celsius

Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen immer auf den Rücken, niemals auf den Bauch. Am meisten gefährdet vom Krippentod sind Kinder mit geringem Geburtsgewicht (meist Frühgeburten). Im ersten Jahr sollten Kinder mit den Eltern im selben Zimmer schlafen – was jedoch nicht bedeutet, dass das Baby mit den Eltern im selben Bett schlafen soll. Ein Stabiles Babybett, eine gute Matratze und nicht zu viele Polster und Kuscheltiere, welche die Luftzufuhr beeinträchtigen könnten – und Ihr Baby wird die Nacht wohlbehütet überstehen.

In Rückenlage können Babys zwar am besten atmen, allerdings ist hier die Erstickungsgefahr größer, sollten sie erbrechen müssen. So oder so kann man den plötzlichen Kindstod traurigerweise nur schwer verhindern. Wenn das Baby einfach so aufhört zu atmen, können die Eltern nichts dagegen tun. Sollte Ihre Familie davon betroffen sein, kann keinem die Schuld zugewiesen werden. Als erschwerende Tatsache kommt hinzu, dass das Kind von Pathologie und Polizei untersucht werden muss damit die Todesursache benannt werden kann.

In den USA wurden Schlafpositionierer entwickelt, die das Baby vor dem plötzlichen Kindstod schützen sollen. Erst kürzlich warnte die US Gesundheitsbehörde allerdings vor ungeahnten Gefahren dieser. Laut ihnen seien die Hilfsmittel sogar gefährlich, da es bei der Verwendung zur Bildung von Keilen und Nestern kam – genau das sollte verhindert werden. Die eigentliche Intention Babys davon abzuhalten sich auf den Bauch zu rollen wurde somit verfehlt.

Neue Erkenntnisse: 2 Monate Stillen verringert das Risiko um die Hälfte

Aus einer aktuellen Studie (Oktober 2017) geht hervor, dass eine minimale Dauer von zwei Monaten stillen, das Risiko des plötzlichen Kindstods bereits um die Hälfte mindert. Die Untersuchung wurde von der University of Virginia durchgeführt und vom Studienleiter als „sehr aussagekräftig“ eingestuft.

Trauer und Schmerz nach plötzlichem Kindstod

Hände Kinderfüße

Nach diesem Verlust ist der Schmerz naturgemäß groß. Foto (c) bigstockphoto.com/186134233/Mikhail Leonov

Wenn eine Frau, die gerade Mutter geworden ist, nach der Schwangerschaft etwas derart Grausames erlebt, tritt nach dem ersten Shock meist große Trauer ein.  Zahlreiche Theorien werden aufgestellt und bis ins letzte Detail durchgekaut – auf eine eindeutige Antwort wartet man jedoch vergebens. Psychologische Hilfe ist in solchen Fällen ein absolutes Muss. Das verlorene Familienmitglied hinterlässt eine Lücke die kaum zu schließen ist. Die meisten Menschen tragen diesen Menschen Ihr Leben lang in Ihrem Herzen. Sowohl Vater als auch Mutter leiden gleichermaßen unter diesem Verlust und sollten mit einer Expertin über dieses tragische Ereignis sprechen.

An wen kann man sich in solch einer Situation wenden?

Versuchen es runter zu schlucken und mit sich selbst damit fertig zu werden hat keinen Sinn. Trost finden Sie in erster Linie bei Familie und Freunden. Mit einem geschulten Psychologen über das erlebte zu sprechen ist in diesem Fall die Einzige Lösung mit der Sache einigermaßen ins Reine zu kommen.

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