2018-08-07T12:35:51+02:00

Schimmelbefall an Wänden

Schimmel in der Wohnung oder im Haus ist in der heutigen Zeit wahrlich keine Seltenheit. Die moderne Form des luftdichten Bauens, die heutigen Lebensumstände sowie falsches Lüften sind Gründe, warum sich Schimmel an der Wand bildet. Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten der Prävention sowie, wenn der Schimmel erst einmal da ist, der Schimmelbekämpfung. Wir geben Dir einen Überblick über Gründe für Schimmel an der Wand sowie eine „Schimmel entfernen an der Wand“-Anleitung. 

Was ist Wandschimmel? 

Bei Schimmel handelt es sich generell um einen Mikroorganismus. Er siedelt sich auf einem Nährboden wie Kleidung, Lebensmitteln oder eben Wänden an. Es reicht bereits gewöhnlicher Hausstaub, um Schimmel entstehen zu lassen. Mit dem bloßen Auge sichtbar ist der eigentliche Schimmel nicht. Das, was wir als grüne oder schwarze Flecken an der Wand oder anderen Dingen kennen, sind die Sporen und Pilzfäden. Diese breiten sich mit der Zeit aus, sind zunächst meist kleine Kreise und wachsen dann bei ausbleibender Schimmelbekämpfung zu einem Pilzteppich heran.  

Ist Schimmel gesundheitsschädlich? 

Schimmelbefall im Lebensraum kann je nach Schimmelart mehr oder weniger schlimme gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. Generell handelt es sich um ein Innenraumallergen, das zu einem erhöhten Gesundheitsrisiko führt. Häufige Symptome bzw. Krankheiten, die aus Schimmel entstehen können, sind z. B. Allergien, Atemnot, Bronchitis, chronische Erschöpfungszustände, Fieber, Hautreizungen, Infekte, Magen-Darm-Beschwerden und vieles mehr. Gerade für Kinder ist Schimmel in der Wohnung eine gefährliche Situation, da sie ein besonders hohes Risiko der Erkrankung haben. Daher solltest Du auch unbedingt Schimmel bekämpfen und ihn gründlich entfernen, sobald Du diesen in den eigenen vier Wänden ausmachst. Auch das Ausmachen und Beseitigen der Ursache ist wichtig, um ein erneutes Auftreten des Schimmels zu verhindern. 

Welche Schimmelarten gibt es? 

Prinzipiell gibt es viele verschiedene Arten von Schimmel, der in den eigenen vier Wänden auftauchen kann. Auf Lebensmitteln kennt ihn jeder. Aber auch an Wänden und Decken kommt er leider häufiger vor. Nachfolgend findest Du einen Überblick über die verschiedenen Schimmelarten, die in Haus und Wohnung auftreten können: 

  • Grüner Schimmel 
  • Schwarzer Schimmel 
  • Weißer Schimmel 
  • Roter Schimmel 
  • Gelber Schimmel 

Der grüne Schimmel ist der am weitest verbreitete. Zu erkennen ist er an seinen grünen Sporenträgern, während die restlichen Bestandteile grau bis weißlich sind. Häufig taucht er auf Lebensmitteln und Blumenerde auf, kann aber auch an feuchten Wänden und Decken entstehen. Durch seine Sporen kann er sich durch die ganze Wohnung bzw. Das ganze Haus ausbreiten. Besonders gefährdet sind schlecht belüftete Stellen. 

Der schwarze Schimmel ist der gefürchtetste Schimmelbefall in Wohnräumen. Er kann sich aus zahlreichen Schimmelarten und -gattungen bilden. Diese Form des Schimmels entsteht vor allem bei Feuchtigkeitsproblemen, z. B. an Wänden, Fensterrahmen und mehr. Diese Art des Schimmels ist für den Menschen extrem giftig und kann verschiedene Krankheiten hervorrufen. Er sollte daher umgehend durch eine sachgemäße Schimmelbekämpfung entfernt werden. 

Der weiße Schimmel ist gerade auf hellem Untergrund schlecht zu erkennen, bleibt daher lange Zeit unentdeckt. Er entsteht oft in Ecken und Nischen von Zimmern, hinter Möbeln an Außenwänden oder im Keller. Auch er kann zu Erkrankungen der Bewohner führen. Gleiches gilt für den roten Schimmel, der im Haus vor allem auf Papiertapeten entstehen kann. Denn er braucht große Mengen Zellulose zum Wachsen. Aufgrund der hohen Hygienestandards in Europa eher selten kommt hingegen der gelbe Schimmel vor. Er kann sich z. B. in feuchten Ecken, auf Baumwollstoffen oder auf Polstermöbeln bilden. 

Weitere Informationen über die verschiedenen Arten von Schimmelpilz findest du hier.

Was spielt bei der Bildung von Schimmelpilz an der Wand eine Rolle? 

Schimmel benötigt zum Entstehen drei Voraussetzungen: 

  • Feuchtigkeit 
  • Wärme 
  • Sauerstoff 

Dies sind in der Regel alles Dinge, die in Räumen vorkommen, in denen sich Menschen aufhalten. Feuchtigkeit in der Luft entsteht durch Aktivitäten wie Duschen bzw. Baden, Abwaschen, Kochen etc. sowie das Ausatmen von Lebewesen wie uns Menschen und Haustieren. Wärme haben wir selbst gerne, daher heizen wir unsere Wohnräume auch meist auf 20 Grad Celsius oder mehr. Sauerstoff ist für uns überlebensnotwendig. Somit bilden die Lebensräume für uns Menschen auch die perfekten Lebensräume für Schimmel, denn sowohl Luftfeuchtigkeit, Luftwärme  als auch Sauerstoff sind in der Regel in ausreichendem Maße vorhanden. 

Zudem benötigt Schimmel noch einen Nährboden. Dieser kann aber sehr vielfältig sein. Unter anderem kann sich Schimmel auf Lebensmitteln, Kleidung sowie anderen Stoffen bilden. Aber auch auf der Bausubstanz des eigenen Zuhauses gibt es viel, wo sich Schimmel absetzen kann. Dies können z.B. der Tapetenkleister, der Putz, Wandfarben, Holz oder Teppiche sein. Von daher sind Wohnungen und Häuser perfekte Brutstätten für Schimmel, wenn Du nichts dagegen unternimmst und die Schimmelbildung vorbeugst. Wie das geht, erfährst Du im folgenden Abschnitt.

Schimmel von Wand entfernen

Schimmel von Wand entfernen
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Wie kann man präventiv gegen Schimmel an der Wand vorgehen? 

Die beste Lösung ist natürlich immer, die Bildung von Schimmel zu verhindern. Denn dann gehst Du zum einen kein gesundheitliches Risiko ein und musst Dich zum anderen auch nicht um den Schimmel in der Wohnung kümmern, sprich diesen bekämpfen bzw. beseitigen. Stellt sich nur die Frage, wie Du Schimmel an Wand, Decke und Co am effektivsten verhinderst? 

Der Schlüssel zum Erfolg ist das Raumklima. Dieses ist nicht nur für uns Menschen wichtig, um uns wohlzufühlen und gesundzubleiben, sondern auch für die Schimmelprävention. Feuchtigkeit ist einer der Hauptgründe für die Bildung von Schimmel in der Wohnung. Früher war der Luftaustausch durch Fugen und Ritzen im Gebäude gesichert. Heute werden aufgrund der technologischen Fortschritte und der Energiespar-Gedanken Wohngebäude immer mehr abgedichtet. Es erfolgt kein natürlicher Luftaustausch mehr, sodass die Feuchtigkeit nicht mehr von alleine aus dem Haus entweichen kann. Es entsteht eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, die das Bilden von Schimmel hervorruft. 

Daher ist das regelmäßige und richtige Lüften so wichtig. Dies kann entweder durch Belüftungsanlagen geschehen. Oder Du lüftest einfach manuell. Hierbei ist es sinnvoll, nicht den ganzen Tag über das Fenster gekippt zu haben. Deutlich besser im Sinne von energiesparender und effektiver ist es, die Fenster mehrmals am Tag für einige Minuten komplett zu öffnen. Idealerweise sorgst Du für Durchzug. Dann findet ein umfangreicher Luftaustausch statt, die Feuchtigkeit kann nach draußen entweichen. Bereits bei drei Minuten Durchzug kann bis zu einem halben Liter Wasserdampf abgelassen werden.  

Wichtig ist das Lüften vor allem auch bei sowie nach Tätigkeiten im Haus bzw. in der Wohnung, bei der viel Feuchtigkeit entsteht. Hierzu zählen z. B. das Duschen und Baden sowie das Kochen. Danach solltest Du unbedingt einmal kräftig lüften. Sonst setzt sich die Feuchtigkeit in Wänden, Decken und Co ab und es kommt zur unerwünschten Schimmelbildung. Hilfreich sind z. B. auch der Einsatz eines Hygrometers (zur Überwachung der Luftfeuchtigkeit), das Trocknen von Wäsche außerhalb des Zuhauses sowie das Aufstellen von Möbeln mit einem kleinen Abstand zur Wand. 

Eine weitere Möglichkeit zur Schimmelprävention ist die Verwendung einer speziellen Wandfarbe. So hat z. B. Kalkfarbe bei Innenwänden einen positiven Einfluss auf das Raumklima und hilft somit bei der Schimmelprävention. Auf Mineralöl basierende Farben sind hingegen deutlich anfälliger als Nährboden für Mikroorganismen wie eben Schimmel, sodass hier ein erhöhtes Risiko besteht. Dieses verringerst Du bei Verwendung von natürlicher Kalkfarbe deutlich. 

Was tun, wenn sich der Schimmel bereits gebildet hat? 

Ist der Schimmel erst einmal da, solltest Du ihn unbedingt schnellstens beseitigen, um gesundheitlichen Problemen, die durch den Schimmel entstehen können, vorzubeugen. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Schimmel zu entfernen. Entweder verwendest Du Schimmelentferner aus dem Handel oder setzt auf Hausmittel. 

Im Handel, z. B. in Baumärkten, erhältst Du eine große Auswahl an Schimmelentferner. Diese arbeiten entweder mit chemischen oder natürlichen Inhaltsstoffen gegen den Schimmel. Hier musst Du Dich entscheiden, ob Du die Schimmelbekämpfung mit einer Chemiekeule oder lieber einem natürlichen Produkt in Angriff nehmen willst. Meist bringen die erstgenannte Lösung mehr. Dafür riechen diese Schimmelentfern allerdings oft recht streng, z. B. nach Chlor, und können bei falscher Anwendung gesundheitliche Probleme hervorrufen. Daher ist gründliches Lüften während und nach der Schimmelbekämpfung unabdingbar. Zudem solltest Du einen Atemschutz tragen, damit Du die Sporen des Schimmels nicht einatmest. Auch Handschuhe sind wichtig, um direkten Hautkontakt mit dem Schimmelbekämpfer zu vermeiden. Lies hierfür unbedingt die Anleitung und beachten diese. Achte zudem darauf, dass sich die Sporen des Schimmels nicht zu weit ausbreiten. Sonst hast Du bald an noch mehr Stellen in Deinem Zuhause mit Schimmel zu kämpfen. 

Diese Vorsichtsmaßnahmen gelten natürlich auch beim Schimmel entfernen von Wand, Decke und Co mit Hausmitteln. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten der Schimmelbekämpfung. Handelt es sich um einen kleinen und nur oberflächlichen Schimmelbefall, kannst Du ich z. B. mit 70-prozentigem Alkohol, auch medizinischer Alkohol bzw. Ethylalkohol genannt, bekämpfen. Alternativ kannst Du auch Wasserstoffperoxid oder Brennspiritus verwenden. Reibe einfach die Flächen damit ein, um den Schimmelbefall zu beseitigen. Handelt es sich um glatte Flächen wie Metall, Keramik oder Glas, kannst Du zum Schimmel bekämpfen auch Essig verwenden. Seine antibakterielle Wirkung wirkt aber eben nur auf glatten Flächen, ist also nicht zum Schimmel an der Wand entfernen geeignet. 

Bekommst Du das Schimmelproblem in Deinem Zuhause nicht selbst in den Griff, kann nur noch ein Fachmann helfen. Dieser kann nicht nur bei der Beseitigung des akuten Problems des Schimmelbefalls helfen. Sondern er kann auch der Ursache hierfür auf den Grund gehen. Denn nichts ist schlimmer als ein Schimmelproblem, welche das Wohlfühlen im eigenen Zuhause stört. Denn die Schimmelbildung kann viele verschiedene Ursachen haben, die z. B. auf bauliche Mängel zurückzuführen sind. Ist z. B. das Haus an einer Stelle undicht und es läuft so ständig Feuchtigkeit ins Mauerwerk, dann wird der Schimmel in der Regel auch nach der Schimmelbekämpfung mit Schimmelentfernen oder Hausmitteln immer wieder kommen. Schimmel in der Wohnung kann in diesem Fall nur dauerhaft entfernt werden, wenn das Gebäude bzw. der entsprechende Bereich saniert wird. Handelt es sich bei dem Haus um Ihr Eigentum, müssen Sie die Kosten hierfür tragen. Wohnen Sie hingegen in einer Mietwohnung oder einem Miethaus, wenden Sie sich mit dem Schimmelproblem an Ihren Vermieter und drängen auf eine Lösung. 

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