2019-12-11T10:32:40+02:00

Vegane Ernährung

Vegane Ernährung liegt im Trend und erobert derzeit gefühlt die Welt. So nehmen es jedenfalls jene Menschen war, die sich für vegan bisher nur wenig begeistern konnten. Es handelt sich in Wirklichkeit nicht um einen Trend, sondern um eine Lebenseinstellung, die – laut Veganer – auf diesem Planeten einiges in die positive Richtung verändern soll.
Ein richtiger Veganer macht es sich zur Aufgabe gegen das Tierleid vorzugehen und auf tierische Lebensmittel und Produkte zu verzichten. Es gibt natürlich keine falschen Veganer, jedoch jene, die es wohl als einen Trend sehen und bloß auf den Zug mit aufspringen, weil es derzeit so „cool“ ist. Aus egoistischen Gründen heraus, macht es für sich selbst leider keinen Sinn, weil irgendwann der Tag kommen wird, wo das Projekt „Vegan zu sein“ plötzlich kippt. Was nicht heißt, dass man es deswegen nicht versuchen sollte.
Im Gegenteil, aber gerade bei diesem Thema ist es wichtig, dass man sich von Anfang an gewisse Dinge ins Bewusstsein ruft, warum es sinnvoll ist, Veganer zu werden. Der Wille, die Welt ein Stück besser zu machen, muss da sein und von Herzen kommen, dann klappt eine dauerhafte Ernährungsumstellung auf jeden Fall.

Warum vegan ernähren und nicht nur vegetarisch?

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, wie sehr unsere Tiere, die wir täglich verzehren, eigentlich leiden. Typische Aussagen von jenen, die nicht vegan leben sind:

  • Kühe müssen sowieso gemolken werden
  • Das Huhn leidet nicht, wenn man ihm das Ei wegnimmt
  • Die Kuh gibt automatisch Milch

Die Aussagen sind so nicht richtig, weil die Tiere wohl leiden. Kühe muss man nicht ständig melken. Realistisch betrachtet geben sie nur dann Milch, wenn sie ein Kalb zum ernähren haben. Die Milch, die wir abgepackt im Supermarkt vorfinden, ist eigentlich die Muttermilch für Kalb.
Das bedeutet, dass die Kuh ständig neu befruchtet wird, um weiterhin Milch zu geben. Dabei hat die Kuh vermutlich Schmerzen und ist sozusagen dauerhaft schwanger. Kein angenehmes Gefühl und sicherlich kein tierisches Leben, wie man es sich vorstellen mag. Das gilt im Übrigen auch bei Ziegen und anderen milchbringenden Tieren.

Auch Hühner bringen Höchstleistungen für unser Wohl

Vegane Ernährung Eier

Ei ist für viele Menschen unvorstellbar

Die Sache mit dem Ei ist für viele Menschen noch unvorstellbarer. Eine Henne, die ein glückliches Leben im Land führt, legt natürlich auch glückliche Eier. Diese sind wahrscheinlich auch nicht so stark enttäuscht wie Kühe, denen man das Kalb wegnimmt. Fehlt von 5 Eiern eines, wird sie im Endeffekt nicht so traurig sein. Bei Eiern gibt es leider ein anderes Problem, das an der Tagesordnung steht: die Masseneierproduktion geht so von Statten, dass männliche Küken sofort getötet werden. Die kleinen Piepser kommen direkt in den Schredder oder werden vergast. Ein grausamer Gedanke und zahlreiche Videos auf YouTube sprechen Bände. Aus einem harmlosen Ei wird ein grausamer Mord – auch dies bringt viele Leute dazu, Veganer zu werden.
Viele Veganer können es ferner nicht mit ansehen, wenn man der Henne das Ei klaut, weil es eben ihr Kind ist. Manche nehmen es nicht so streng und essen nur die Eier, die nicht befruchtet wurden. Wer nicht komplett auf Eier verzichten kann oder will, sollte zumindest solche kaufen, wo Hühnchen nicht umgebracht werden. Es gibt mittlerweile Röntgengeräte, um herauszufinden ob es sich um männliche oder weibliche Hühner handelt. Doch dieses Gerät kostet wiederum Geld und wird sich erst langsam bei den Bauern einbürgern. Ganz verzichten wäre natürlich die bessere Wahl.

Wie klappt der vegane Einstieg am besten?

Viele Veganer waren vorab bereits Vegetarier und gehen nun einen Schritt weiter. Wer direkt vom Fleischesser umsteigen will, fängt am besten klein an. Auch wenn der innere Wunsch da ist, etwas zu verändern, der Körper muss sich auch erst einmal daran gewöhnen. Will ein Mensch wirklich von der Seele her Veganer sein, wird der Körper diese bestimmten Dinge automatisch ablehnen – plötzlich besteht kein Appetit mehr auf Fleisch, im Gegenteil, es kommt einem das Grauen.
Auf Fleisch zu verzichten, ist für viele Menschen kein Problem mehr. Schwierig wird es erst dann, wenn es um die Milchprodukte geht. Ein Grund, warum viele den Veganismus ablehnen. Ist die Lust auf Schokolade, Joghurt und Pudding noch größer als die Liebe zum Tier, ist die Zeit um als Veganer zu leben wohl noch nicht gekommen. Es ist nicht sinnvoll, sich zu zwingen, gewisse Nahrungsmittel nicht mehr zu essen, wenn es der Körper scheinbar noch haben möchte. Am Anfang lebt es sich ferner als Flexitarier gut. Das heißt, man verzichtet so gut wie möglich auf tierische Produkte. Einmal im Jahr Fleisch essen, ist immer noch sinnvoller als jeden Tag.

Wann soll man mit dem Umstieg zum veganen Leben beginnen?

Das ist von Person zu Person unterschiedlich. Die Einen fühlen sich sofort zum Umstieg berufen, die Anderen suchen sich einen passenden Zeitpunkt wie einen Neujahrsvorsatz oder einen einschneidenden Moment, wie zum Beispiel das Anschauen einer Dokumentation über Massentierhaltung. Grundsätzlich gilt: Wenn man bereit ist, dann soll man damit beginnen.

Flexitarier werden oftmals von echten Vegetariern kritisiert

Waschechte Veganer würden behaupten, man sei seinem Standpunkt nicht treu. Jedoch sind alle Menschen anders, das ist wie mit dem Rauchen. Es gibt Menschen, die finden das Rauchen plötzlich ekelig, andere genießen es nach wie vor, obwohl sie wissen, es ist ungesund. Fleischkonsum ist für viele Menschen wie eine Sucht, deswegen bringt es wenig, wenn Veganer versuchen, andere zu missionieren. Im Inneren wollen wir zwar alle nicht, dass Tiere leiden.
Deswegen gilt: wenn dieser Punkt ins Bewusstsein gelangt, dass es der ganzen Körper spürt und Tierprodukte ablehnt, dann ist man soweit, als Veganer zu leben. Zu Anfang gibt es statt zwei Packungen Zigaretten am Tag nur noch eine Zigarette, bis man komplett darauf verzichten kann. So lässt es sich auch am besten auf vegan umsteigen. Die Milch wird gegen Kokos- oder Sojamilch ausgetauscht, statt Butter gibt es Margarine. Statt Eier vom unbekannten Bauern, gibt es Eier nur noch von einem bekannten Biobauern und so weiter. Kleine Schritte bringen mehr als ein großer Schritt, den man am Ende bereut und wieder umkehrt. Meist ist es die Gewohnheit, die uns daran hindert, etwas zu verändern. Wer die Gewohnheit langsam austrickst, kommt schneller ans Ziel. Nach und nach werden andere Lebensmittel im Einkaufswagen landen.

Als Veganer müssen komplett neue Rezepte gefunden werden

Vegane Ernährung Rezepte

neue Rezepte ausprobieren

Als Veganer ist es ebenso nötig, neue Rezepte auszuprobieren und wenn sie einmal schmecken, ist der Umstieg nicht mehr so schwer. Wer unterwegs noch keine Alternativen findet, lebt erst einmal zuhause vegan und steigert sich langsam. Das Angebot in den Supermärkten und Co wird immer größer, somit wird es immer leichter. Frisch kochen hat sowieso niemand geschadet und ist um einiges gesünder. Ist man unterwegs ist es leider als Veganer oftmals recht schwierig.

Wann ist ein Lebensmittel vegan?

Lebensmittel sind dann vegan, wenn keinerlei tierische Produkte enthalten sind. Immer mehr Hersteller wissen, dass Veganer auf das Logo „Vegan“ magisch anspringen und deklarieren ihre veganen Produkte dementsprechend. In den Supermärkten haben sich mittlerweile viele vegane Produkte eingenistet.

  • Vegane Burger und Wurst aus Soja
  • Fertiggerichte wie Pasta
  • Vegane Getränke
  • Fair Trade Schokolade

Dort wo vegan drauf steht, sollte vegan drinnen sein. Was nicht automatisch bedeutet, dass diese Lebensmittel gesund sind. Statt tierischer Produkte werden teilweise chemische Ersatzstoffe verwendet. Ob dies dem Körper gut tut, ist eine andere Sache. Wer frisch kocht und seine Lebensmittel gezielt einkauft, weiß am besten, was am Teller landet und kann auf Nummer sicher gehen, dass keine Ersatzstoffe vorhanden sind.
Der Umstieg ist beim einigen Lebensmittel mehr oder weniger schwer. Nudeln gibt es beispielsweise auch ohne Eier und diese schmecken genauso gut, wie mit der proteinhaltigen Beigabe. Hier ist kaum ein Unterschied zu bemerken. Nudelfans müssen dank Hartweizengrieß oder Dinkel beispielsweise auf nichts verzichten. Dazu eine vegane Pasta und schon ist das italienische Menü perfekt. Die Sauce gibt es mittlerweile fertig mit Fleischersatz im Glas zu kaufen. Wenn es schnell gehen soll, einfach zu solch einer leckeren Sauce greifen. Frisch gekocht ist aber immer noch am besten.

Die Schwierigkeiten liegen bei den Milchprodukten

Schwieriger wird es bei Milchprodukten, weil es hier noch nicht so viel Auswahl gibt. Schokosüchtige müssen sich hier ein wenig umstellen, denn Milchschokolade ist für Veganer natürlich tabu, dunkle Schokolade ist dagegen erlaubt. Bei Pudding, Sahne und Co wird es ein weniger komplizierter. Aber auch dafür gibt es Lösungen und praktische Ersatzprodukte wie auch Rezepte, sodass niemand auf seine Lieblingsspeisen verzichten muss. Vegane Sahne sucht man im Moment noch vergeblich im Supermarkt. Eher sind sie im Bioladen und in speziellen Vegan Läden zu finden.
Unser Tipp: Wer am Land wohnt, wo sich Vegan noch nicht rumgesprochen hat, bestellt in einen der vielen Internetläden, die sich auf das Thema spezialisiert haben.

Wann sind Kleidungsstücke vegan?

Veganer tragen keine Pullover aus Wolle, weil diese vom Schaf stammt, ebenso verzichten sie auf Lederstiefel und Lederkluften. Auch hier gilt: besteht das Kleidungsstück aus tierischen Produkten, ist es nicht mehr vegan. Bei den Klamotten gibt es für viele Veganer noch weitere Einschränkungen und zwar das Thema Kinderarbeit.
Veganer lieben in der Regel jedes Lebewesen und setzen sich auch gegen Kinderarbeit ein. Deswegen wird häufig zu Fair Trade gegriffen oder selbst genäht. Im typischen Laden werden noch keine veganen Schuhe angeboten. Wer sich sicher sein möchte, dass die Kleidungsstücke wirklich vegan und fair Trade sind, kauft diese ausschließlich in Fair Trade Läden.

Wann ist Kosmetik vegan?

Gegen Tierversuche sind bereits viele Menschen, auch jene, die Tiere noch verspeisen. Warum sich genau dieses Thema so gut verbreitet hat, weiß irgendwie keiner. Ebenso das Thema Pelz. Für viele ist es mittlerweile logisch, dass man keinen Pelz trägt. Genau dieses Bewusstsein sollte sich irgendwann in unsere Köpfe verankern, dann wird sich auch etwas auf der Erde verändern. Bei Kosmetik liegt die Naturkosmetik im Trend, wobei es auch hier Unterschiede gibt. Manche machen dennoch Tierversuche und verwenden tierische Inhaltsstoffe.

Unser Tipp: Es gibt Apps für Smartphone, womit sich Produkte im Laden scannen lassen. Sofort wird angezeigt, ob diese Vegan sind oder nicht. Viele Kosmetikprodukte wurden bereits mit dem Logo Vegan ausgezeichnet, so dass der der Einkauf weniger kompliziert wird. Da jedoch manche Firmen die Inhaltsstoffe von anderen Konzernen einkaufen, kann es durchaus passieren, dass mit diesen Tierversuchen unternommen wurden.
Wer sich also wirklich 100% sicher sein will, muss wohl oder übel recherchieren. Spezielle Veganer Foren helfen dabei, dort werden Produkte beschrieben, die vegan sind und welche ihre Kunden belügen.

Mehr Infos:

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