Nach Statistik Austria geht die Zahl der Ehescheidungen in Österreich seit Jahren konstant zurück. Waren es 2007 noch etwa 20.500, so fiel die Zahl 2013 auf rund 16.000. Das ist allerdings immer noch eine stattliche Zahl. Daneben trennen sich jedes Jahr viele Paare, die noch nicht vor den Traualtar getreten sind – und dies vielleicht auch gar nicht vorhatten. In den meisten Fällen ist eine Trennung eine schmerzliche Erfahrung für beide Seiten, auch wenn die Entscheidung einseitig von einem Partner getroffen wird. Oft geht ihr zudem bereits eine längere Zeit voraus, in der beide Partner unter Beziehungsproblemen leiden. Manchmal bestehen in dieser Zeit sogar noch realistische Chancen, die Beziehung vor dem Aus zu retten. Allerdings erfordert dies häufig großes Engagement und auch ein wenig Mut.
Welche Ursachen haben Trennungen?
Mögliche Ursachen für Trennungen gibt es viele. Die folgenden werden in Umfragen und Studien häufig angeführt:
- Oft wird dem Partner mangelnde Kommunikationsfähigkeit vorgeworfen. Konflikte werden nicht angesprochen und schwelen so im Verborgenen, bis es irgendwann zu einer Explosion kommt.
- Ein unbefriedigendes Sexualleben ist in vielen Fällen der Anlass dafür, fremdzugehen – auch wenn man den eigenen Partner nicht verlassen möchte.
- Arbeitet ein Partner zu viel, belastet das eine Beziehung auf Dauer oft erheblich. Dies gilt vor allem, wenn das betreffende Paar Kinder hat.
- Natürlich kann es auch vorkommen, dass sich die beiden Partner einfach in verschiedene Richtungen entwickeln. So sind Gemeinsamkeiten, auf denen eine Beziehung basiert, nicht mehr gegeben.
Selten lässt sich nur eine Ursache für eine Trennung festmachen. Auch wenn ein Fall von Untreue den entscheidenden Anlass darstellt, ist dieser häufig nur die Spitze des Eisberges. Die vorhergehenden Probleme haben nicht selten zu einem Schritt geführt.
Was Sie tun können, um Ihre Ehe zu retten
Grundsätzlich gilt: Je später Konflikte in einer Beziehung erkannt und zur Sprache gebracht werden, desto schwieriger wird es, sie zu beheben. Doch sogar dann, wenn eine Partnerschaft schon auf dem Prüfstein steht, gibt es häufig noch Mittel und Wege, um sie vor dem Auseinanderbrechen zu retten. Die folgenden Ratschläge sind sowohl zur Vorbeugung als auch zur Konfliktlösung geeignet.
- Kommunikation ist nicht nur in einer Beziehung wichtig, aber hier besonders. Kehren Sie ernste Probleme nicht unter den Teppich, sondern sprechen Sie sie an. So geben Sie sich und dem Partner die Chance, etwas zu verändern.
- Psychologen raten immer wieder dazu, der Langeweile in einer Beziehung durch Spontaneität zu begegnen. Überraschen Sie Ihren Partner mit spontanen Geschenken, unternehmen Sie etwas gemeinsam und probieren Sie auch im Bett immer wieder mal etwas Neues aus. So halten Sie eine Beziehung möglichst lange frisch und sorgen dafür, dass Sie sich immer wieder neu in einander verlieben.
- Nehmen Sie sich Zeit für den anderen. Das sorgt nicht nur dafür, dass dieser sich als wichtiger Teil ihres Lebens fühlt, sondern ermöglicht es Ihnen auch, Entwicklungen Ihres Partners mitzuerleben und sich darauf einzustellen.
Nicht immer lässt sich eine angeschlagene Beziehung auf eigene Faust retten. Manchmal ist der Gang zu einem Fachmann die Lösung. Schrecken Sie nicht vor einer Paartherapie zurück, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie alleine nicht weiterkommen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass auch Ihr Partner diesen Schritt tun möchte.
Wann eine Beziehung endgültig am Ende ist
So schmerzhaft dies sein kann, manchmal lässt sich eine Erziehung nicht mehr retten. Nur um des lieben Friedens willens weiter zusammenzuleben, ist selten ratsam – auch bei gemeinsamen Kindern nicht. Das Risiko, dass die beteiligten Personen dadurch Schaden nehmen, ist zu groß.
Doch wann ist eine Beziehung am Ende? Pauschal lässt sich darauf keine Antwort geben. In der Regel gilt dieser Fall aber beispielsweise, wenn sich ein Partner in eine andere Person verliebt und den Entschluss gefasst hat, mit dieser zusammen zu sein. Ein Fremdgehen muss dagegen nicht unbedingt das Ende einer Ehe oder Partnerschaft bedeuten, auch wenn es im Regelfall eine ernste Belastungsprobe darstellt.
Manchmal stellt sich bei einem Partner in einer Beziehung sogar ein Gefühl von Widerwillen und Ekel gegenüber dem Anderen ein, welches dazu führt, dass man mit diesem am liebsten nichts mehr zu tun haben möchte – vor allem auf einer sexuellen Ebene nicht. Ist es einmal so weit, muss sich die betreffende Person vielleicht eingestehen, dass es nichts mehr bringt, an der Beziehung weiter festzuhalten – bevor sie sich und den anderen noch mehr verletzt. Wenn jedes Gespräch nur noch eine Ansammlung von Vorwürfen, Streit und Verletzungen darstellt, hat es keinen Sinn mehr, es weiter zu versuchen.
Die wichtigsten Fakten zu einer gescheiterten Beziehung im Überblick:
- Einer der Partner möchte mit einer anderen Person zusammenleben
- In der Beziehung regiert nur noch Verachtung und Ekel
- Jedes Gespräch artet nur noch in Schuldzuweisen und Verletzungen aus
Die Trennung – Fazit
Wenn Ihre Beziehung vor dem Aus steht, sollten Sie zunächst für sich selbst prüfen, ob Sie noch daran festhalten möchten. Ist dies der Fall und auch Ihr Partner möchte noch daran arbeiten, gibt es durchaus Mittel und Wege, wieder zueinander zu finden. Dies kann in bestimmten Fällen jedoch nur mit einer Paartherapie gelingen. Gehört Ihre Ehe allerdings zu den hoffnungslosen Fällen und Sie oder Ihr Partner haben nur noch Verachtung für den anderen übrig, ist es besser sich zu trennen.