2020-03-24T12:25:44+02:00

Elektrolyte – wichtig für den Körper

Im menschlichen Körper haben Elektrolyte eine wichtige Rolle bei vielen Funktionen. Wenn der körpereigene Elektrolythaushalt beeinträchtigt ist, können daraus schwere Erkrankungen entstehen. Bei Elektrolyten handelt es sich um chemische Verbindungen, die als sogenannte Ionenleiter funktionieren. Sie machen den Transport von elektrischen Ladungen möglich, die in jedem menschlichen Körper vorkommen. Unter anderem funktioniert das, durch elektrisch geladene Atome oder Moleküle, die Ionen, und ihrer Bewegung. Elektrolyte können sowohl flüssig als auch in fester Form vorhanden sein. Im Prinzip sind Elektrolyte immer dann flüssig, wenn Ionen enthalten sind. Ionen haben meist die Möglichkeit sich in Flüssigkeiten zu bewegen. Manche Festkörper enthalten aber auch bewegliche Ionen und können so als Elektrolyte dienen. Von mancher Elektrolyte sind die Ionen schon bei Zimmertemperatur beweglich, andere Festkörper hingegen brauchen hohe Temperaturen, um die enthaltenen Ionen beweglich werden zu lassen, damit sie als Elektrolyte zur Verfügung stehen.

Was sind biologische Elektrolyte?

Für den menschlichen Körper und die Gesundheit sind verschiedene Elektrolyte wichtig. Sie heißen auch biologische Elektrolyte. Unter anderem braucht der Körper sie für verschiedene Zellfunktionen. Kalzium, Kalium, Magnesium, Natrium, Chlorid, Phosphat und Hydrogencarbonat sind die wichtigsten biologischen Elektrolyte. Aber was machen die Elektrolyte noch?

  • Die Elektrolyte im Zellinneren halten im gesunden menschlichen Körper mit den Zelläußeren Elektrolyten immer ein bestimmtes Gleichgewicht. Für die Regulierung vom Wasserhaushalt ist das Gleichgewicht eine wichtige Voraussetzung. Der Wasserhaushalt betrifft verschiedene Körperflüssigkeiten, wozu die Gehirnflüssigkeit, Gallenflüssigkeit, Gelenkschmiere und Magen und Darm Flüssigkeiten gehören.
  • Das Gleichgewicht der Elektrolyte ist zudem nötig für die Regulierung des pH-Wertes im Blut. Im gesunden Körper hat dieser Wert nur sehr wenig Spielraum. Umso geringer der pH-Wert im Blut ist, umso weniger können die Sauerstoff-transportierenden Proteine im Blut Sauerstoff an sich binden.
  • Nicht nur für die Funktionsfähigkeit, sondern auch für das Zusammenspiel von Nervenzellen und Muskelzellen spielen Elektrolyte eine wichtige Rolle. Ionenkanäle regulieren unter anderem die Konzentrationen verschiedener Elektrolyte innerhalb dieser Zellen.

Das körperliche Gleichgewicht von verschiedenen Elektrolyten wird unter anderem durch die Aufnahme von elektrolythaltigen Nährstoffen aufrechterhalten. Die vom Körper nicht benötigten Elektrolyte scheidet er in der Regel einfach wieder aus. Vor allem durch verschiedene körpereigene Hormone wird die Aufnahme und Abgabe entsprechender Elektrolyte reguliert.

Was passiert bei Elektrolytmangel?

Elektrolytmangel

Elektrolytmangel

Durch einen übermäßigen Verlust verschiedener Elektrolyte kann der Elektrolythaushalt des Menschen durcheinander kommen und beeinträchtigt werden. Erbrechen, Durchfall oder starkes Schwitzen können die Ursache dafür sein. Ausgeprägter Alkoholgenuss oder Unterernährung können ebenfalls zu einem Elektrolytmangel führen. Sind endokrine Drüsen gestört, können sie sich ebenfalls negativ auf den Elektrolythaushalt auswirken. Endokrine Drüsen sind Drüsen, von denen Hormone produziert und in die Blutbahn abgegeben werden.

Weicht der gemessene Elektrolytspiegel bei einem Menschen deutlich von einem Normspiegel ab, spricht die Medizin von einer Elektrolytstörung. Wenn die Elektrolytstörung über eine längere Zeit vorliegt, kann das das Nervensystem beeinträchtigen und Herzprobleme hervorrufen. Zudem kann die Elektrolytstörung für einen Abfall des Blut-pH-Werts sorgen, was in der Folge eine sogenannte Azidose oder Übersäuerung nach sich zieht. Ist der pH-Wert im Blut hingegen zu hoch, handelt es sich um eine Alkalose. Bei einer sehr ausgeprägten Elektrolytstörung kann es sogar zu einem Organversagen mit Todesfolge kommen. Schwere Elektrolytstörungen werden häufig als medizinische Notfälle eingestuft und behandelt. Meist zeigen sich die ernsthaften Elektrolytstörungen bei Natrium, Kalium oder Kalzium.

Wie eine Störung ausgleichen?

Wenn es sich bei der Elektrolytstörung um die Azidose handelt, kann der Mensch versuchen, mit Wasser den Ausgleich zu schaffen. Wenn der Wassermangel aber schon zu weit fortgeschritten ist und nicht mehr durch Trinken ausgeglichen werden kann, muss eine Infusion mit einer Elektrolytlösung gegeben werden. Das sollte nach Möglichkeit alles schon passieren, bevor der Körper Schaden nimmt. Wassermangel wird als Dehydrierung bezeichnet. Die Symptome zeigen sich schon, wenn ungefähr zwei Prozent vom Wasservolumen des Körpers fehlen. Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck, weniger Urinvolumen, Mundtrockenheit und Schwindel gehören zu den ersten Symptomen. Weiter können dann Sehstörungen, geistige Verwirrung, Aggression oder Ohnmacht dazukommen.

Wenn dem Wassermangel nicht entgegengewirkt wird, folgt das Delirium und die Zunge schwillt an, bis der Mensch durch verdursten stirbt. Dabei lässt sich das ganz einfach vermeiden, wenn über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird. Pektin haltiges Obst und Gemüse samt Schale sollten ebenfalls über den Tag verteilt aufgenommen werden. Dazu gehören Äpfel, Pflaumen oder Karotten sowie weitere ballaststoffreiche Kost. Sie binden das Wasser und geben es nur langsam über den Darm nach und nach ab.

Elektrolyte selber machen

Sportler trinken nach einem anstrengenden Workout isotonische Getränke. Eine Elektrolytlösung kann man sich auch relativ leicht selbst mischen. Es kommt nur auf das richtige Verhältnis der Mischung an. Auf einen halben Liter stilles Mineralwasser kommt ein Teelöffel Kochsalz sowie sieben bis acht Teelöffel Traubenzucker. Statt dem Mineralwasser kann auch abgekochtes kaltes Leitungswasser verwendet werden, zur Not statt dem Traubenzucker auch Haushaltszucker. Alles ganz gründlich mischen und über den Tag verteilt zwei Liter trinken, aber jeweils frisch zubereiten. Kräuter- oder Früchtetee können das Wasser ersetzen, wenn etwas mehr Geschmack rein soll. Die Wassermenge ist dabei entscheidend, um die optimale Konzentration zu gewährleisten. Im Kühlschrank kann die fertige Lösung bis zu 24 Stunden aufbewahrt werden. Danach allerdings sollte man sie neu ansetzen. Da in der selbst gemischten Lösung Natriumzitrat und Kalium fehlen, sollte die Lösung nicht für die Behandlung von Kindern angewendet werden. Zudem können immer mal Fehler passieren und die Zusammensetzung ist nicht optimal. Gerade Kinder brauchen aber bei der Behandlung eine ideale Zusammensetzung des Elektrolytersatzes.

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