Die Laparoskopie, ein Eingriff, der im Volksmund auch oftmals als Bauchspieglung bezeichnet wird und der modernen Medizin zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten bietet. Doch was genau ist eine Laparoskopie und wie genau kann diese ganz besondere Behandlungsform der modernen Medizin bei zahlreichen Leiden und Erkrankungen auf schonende Art und Weise eine zielführende Behandlung ermöglichen? Fragen über Frage, die wir nun für den Laien verständlich beantworten möchten, um so unseren Lesern die wichtigsten Fakten und Informationen rund um die Bauchspiegelung zugänglich zu machen.
Was ist eine Laparoskopie?
Der Begriff Laparoskopie stammt wie viele Fachbegriffe aus der Medizin ursprünglich aus dem lateinischen Wortschatz und setzt sich aus den Worten lapare für die Weichen und skopein für betrachten zusammen. Es handelt sich hierbei also um einen Eingriff, bei dem vordergründig die weichen Körperregionen betrachtet werden sollen und können und auch wenn diese Definition etwas oberflächlich ist, so entspricht sie durchaus dem, was eine Laparoskopie ist.
Eine Laparoskopie ist:
- Eine moderne chirurgische Behandlungsform.
- Eine Behandlung ein sogenanntes Laparoskop / Endoskop zum Einsatz kommt.
- Eine Behandlungsform die in einem Eingriff Diagnostik und Behandlung vereinen kann.
Denn der Begriff Laparoskopie steht für eine moderne Form der chirurgischen Behandlung, bei der mittels des sogenannten Laparoskops (auch Endoskop genannt) einerseits im Zuge der Diagnostik Erkrankungen an den Organen im Bauchraum festgestellt werden können und andererseits diese auf für den Körper vergleichsweise schonende Art und Weise behandelt werden können. Die sogenannte Bauchspiegelung ist somit eine vielseitig nutzbare Behandlungsform der modernen Chirurgie.
Welche Operationen können laparoskopisch durchgeführt werden?

Mehrere Operationen können mit laparskopischen Eingriffen durchgeführt werden (c)Bigstockphoto.com/121592675/dolgachov
Die Bauchspiegelung ist eine Form der chirurgischen Behandlung, die wir der modernen Medizin verdanken und die viele Vorteile mit sich bringt. Allem voran die vergleichsweise geringe Beschädigung der Hautschichten (es sind im Vergleich mit anderen Operationsformen nur wenige und kurze Einschnitte nötig, um die Behandlung möglich zu machen) zeichnet diese Form der Operation aus. Das Risiko für den Patienten während des Eingriffes ist spürbar gesenkt und somit als gesundheitsschonend zu bezeichnen. Wenig verwunderlich also, dass in der heutigen Zeit zahlreiche Eingriffe in der Bauchhöhle laparoskopisch (also mittels einer Laparoskopie) durchgeführt werden.
Zu den häufigsten Eingriffen die mittels Laparoskopie durchgeführt werden zählen:
- Behandlung von Gallensteinleiden (Zum Beispiel Entfernung der Gallenblase)
- Behandlung von Leistenbruch, Nabelbruch oder Narbenbruch
- Appendektomie (Blinddarmentfernung)
- Adhäslolyse (Lösung von Verwachsungen
- Sterilisation bei Frauen
- Gynäkologischen Operationen (zum Beispiel einer Entfernung der Gebärmutter)
- Urologische Operationen an der Niere, Harnblase oder Prostata
- Die Behandlung von Entzündungen des Dickdarms, Divertikulitis und Karzinom
Grundsätzlich sind alle operativen Eingriffe, die im Bauchhöhlenbereich vorgenommen werden, mittels der sogenannten Laparoskopie möglich und werden viele dieser Eingriffe längst auf diesem Wege vorgenommen. Ob letztlich ein Eingriff auf diesem modernen Wege erfolgt, oder aber mittels klassischer Operationsmethoden ist jedoch in der Regel von Fall zu Fall unterschiedlich. Es kann durchaus sein, dass selbst jene Operationen, die in der heutigen Zeit als klassisch laparoskopisch bezeichnet werden, nicht auf diesem Wege erfolgen, da das individuelle Krankheitsbild gegen einen Eingriff mittels Endoskop spricht.
Wann wird eine Bauchspiegelung vorgenommen?
Stellt sich somit die Frage, wann eine Bauchspiegelung vorgenommen wird und wann diese nicht vorgenommen wird. Grundsätzlich muss gesagt werden, dass eine Laparoskopie immer unter Vollnarkose erfolgt und somit geringfügige Eingriffe oder aber rein diagnostische Untersuchungen nur in sehr seltenen Ausnahmefällen mittels der Bauchspiegelung vorgenommen werden.
Eine Bauchspiegelung wird vorgenommen wenn:
- Diese im Zuge einer Behandlung nötig ist / vorteilhaft erscheint.
- Die Diagnose nur durch direkten Einblick in die Bauchhöhle möglich ist.
- Die Diagnose bereits erfolgte und der Eingriff als Bestätigung der Diagnose und direkt daran angeschlossene Behandlung der Erkrankung vorgenommen wird.
Die moderne Bauchspiegelung ist somit nicht mit einer Magenspiegelung vergleichbar, die vordergründig zu Diagnosezwecken vorgenommen wird. Aufgrund der operativen Aspekte der Laparoskopie ist diese in erster Linie eine Behandlungsform und nur in wenigen Ausnahmefällen ein Mittel der Diagnostik. So ist die Frage, wann eine Bauchspiegelung vorgenommen wird, meist sehr pauschal zu beantworten. Sie wird immer dann als erstes Mittel der Behandlung gewählt, wenn der Eingriff aufgrund der persönlichen Gesundheitslage und pauschaler Erfahrungswerte als bestmögliches Behandlungsmittel angesehen werden kann und muss.
Ablauf & Besonderheiten – Wichtige Informationen zur Laparoskopie

Der Ablauf der Operation ist abhängig von der Ursache für die Laparoskopie.
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Ist eine sogenannte Bauchspiegelung nötig, um eine bestehende Erkrankung behandeln zu können, so bedeutet dies für den Patienten, dass er sich im Zuge einer Operation mit Vollnarkose behandeln lassen wird. So also ist der Ablauf einer Laparoskopie sicherlich mit vielen Besonderheiten und auch gewissen Gesundheitsrisiken verbunden. Denn obgleich diese Behandlungsform weit weniger risikobehaftet ist, wie Behandlungsformen früherer Tage, so ist allein die Narkose ein Gesundheitsrisiko, welches nicht unterschätzt werden sollte. Entsprechend wichtig ist die Vorbereitung auf den Eingriff an sich und die damit verbundene Aufklärung des Patienten.
Vorbereitung auf den Eingriff – Aufklärung des Patienten und Abklärung möglicher Risiken
Bereits im Vorfeld des Eingriffes gilt es gemeinsam mit dem Patienten alle relevanten Aspekte des Eingriffes sowie die zu erwartenden Risiko abzuklären und den Patienten entsprechend zu informieren. Hierbei ist es grundsätzlich die bestehende Erkrankung, die vorgibt, welche besonderen Voruntersuchungen nötig sind, um so die Behandelbarkeit der Erkrankung mittels Laparoskopie zu ermitteln.
Grundsätzlich gilt es, bereits im Vorfeld die Operationstauglichkeit des Patienten zu überprüfen und somit grundsätzliche Voraussetzungen für den Eingriff wie auch der damit verbundenen Narkose abzuklären. Entsprechend wird überprüft ob der Patient:
- Grundsätzlich operationstauglich ist.
- Die Allgemeingesundheit des Patienten eine erfolgreiche Operation grundsätzlich zulässt.
- Eine Vollnarkose möglich ist und welche Form der Narkose gewählt werden soll.
Ist die allgemeine Operationstauglichkeit nachgewiesen und stehen dem Eingriff keine grundsätzlichen medizinischen Hindernisse im Weg, so wird der Patient umfassend aufgeklärt und informiert. Wichtig hierbei ist allem voran der detaillierte Operationsverlauf sowie die Aufklärung bezüglich der damit verbundenen Gesundheitskrisen für den Patienten. Der Patient erfährt somit bere4its im Vorfeld im Detail, wie der Eingriff ablaufen wird und mit welchen Risiken und mit welcher Risikowahrscheinlichkeit im Zuge der Laparoskopie zu rechnen sein könnte.
Der Tag der Operation – die Laparoskopie und deren Ablauf
Ist der Tag des Eingriffes gekommen, gilt es vereinbarungsgemäß im Krankenhaus zu erscheinen. In der Regel erfolgt die Aufnahme bereits am Vortag, da es natürlich auch bei einer Bauchspiegelung noch abschließende Untersuchungen und Vorbereitungen zu absolvieren gilt. Steht der Operation nichts mehr im Wege, so wird der Patient für den Eingriff vorbereitet und in den Operationsbereich gebracht.
Nun wird zunächst eine Vollnarkose vorgenommen. Diese kann mittels unterschiedlicher Medikamente eingeleitet werden, wird jedoch ausnahmslos immer von einem Anästhesisten vorgenommen, der während der gesamten Operation Vorort sein wird und den Patienten sowie dessen Vitalwerte beständig überprüft und somit einen ordnungsgemäßen Operationsverlauf ermöglicht.
Sobald der Patient in Narkose liegt, wird zunächst direkt am Nabel ein ca. 2 bis 3 cm großer Einschnitt vorgenommen, und eine medizinische Kanüle durch diesen Einschnitt in die Bauchhöhle geschoben. Sobald die Kanüle richtig positioniert wird, leitet der Operateur ein Gasgemisch in den Bauchraum um diese einerseits zu erweitern und andererseits Haut- und Fettgewebspartien von der Zielregion abzulösen. Sobald das Gasgemisch in der Bauchhöhle ist, wird durch die zuvor eingebrachte Kanüle das Endoskop (auch Laparoskop genannt) eingeführt und der Operateur kann den eigentlichen Eingriff beginnen. Im Gegensatz zu vielen anderen Operationsmetoden liegt der Fokus des Chirurgen nun auf einem Monitor, der die Bilder der am Endoskop befestigten Kamera überträgt und somit ein punktgenaues Arbeiten ohne Öffnung der Bauchdecke ermöglicht.
Je nach Operationsbedarf wird nun der Eingriff vorgenommen und im Anschluss das Endoskop wieder aus der Bauchhöhle entfernt. Zu guter Letzt wird nun noch die Kanüle aus dem Nabelgewebe entfernt und der kleine Einschnitt mit wenigen Stichen genäht oder aber (bei sehr guter Heilaussicht) mit einem medizinischen Heftpflaster verschlossen.
Wie lange dauert die Laparoskopie /Bauchspiegelung?
Die Dauer einer Laparoskopie kann schwerlich pauschal benannt werden. Zahlreiche Faktoren wie zum Beispiel der Grund für den Eingriff, der Verlauf der Operation, aber auch mögliche Komplikationen während des Eingriffes nehmen maßgeblichen Einfluss auf die tatsächliche Operationsdauer.
Die Dauer einer Laparoskopie ist abhängig von:
- Der Ursache des Eingriffes.
- Möglicher Komplikationen während der Operation.
- Allgemeiner Aspekte rund um einen operativen Eingriff.
Allgemein kann jedoch gesagt werden, dass einfache Operationen mit geringem Arbeitsaufwand für den Chirurgen binnen unter einer Stunde abgeschlossen werden können. Sehr umfangreiche Eingriffe können jedoch zum Teil auch bis zu zwei Stunden Operationsdauer in Anspruch nehmen.
Sind mit dem Eingriff Schmerzen verbunden?
Oftmals kommt mit dem Bewusstsein, dass eine Bauchspiegelung nötig ist, auch die Frage nach möglichen Schmerzen auf. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass diese Form des chirurgischen Eingriffes vergleichsweise schmerzfrei möglich ist. Grund hierfür ist einerseits die Vollnarkose, die das Schmerzempfinden während der Operation wie auch in den ersten Stunden nach dem Eingriff stark reduziert, andererseits aber auch der schonende Ablauf einer Laparoskopie. Da lediglich kleine Einschnitte am Nabel nötig sind, um dem Operateur Zugang zur Bauchhöhle zu ermöglichen, reduziert sich auch das Schmerzausmaß für den Patienten.
Postoperative Schmerzen und deren Ausmaß sind abhängig von:
- Der Art des Eingriffes / dem Operationsbereich in der Bauchhöhle
- Möglicherweise auftretenden Komplikationen (zum Beispiel durch Entzündungen).
- Dem Schmerzempfinden des Patienten
Dennoch muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass die Operationstechnik alleine, nicht ausschlaggebend für möglicherweise eintretende Schmerzen ist. Vielmehr ist der Operationsgrund ausschlaggebend dafür, ob und wenn in welchem Ausmaß schmerzen auftreten können.
In der Regel zudem folgende Nebenwirkungen auf:
- Ein leichtes bis starkes Druckgefühl im Bauch.
- Leichten bis mittleren Schmerzen an der Schnittführung.
- Unwohlsein in Verbindung mit der Vollnarkose.
- In manchen Fällen kommt es zu Verdauungsbeschwerden nach der Operation
Die Laparoskopie für sich alleine genommen ist mit vergleichsweise geringen Schmerzen an der Schnittkante am Nabel und in der Regel mit einem leicht unangenehmen Druckgefühl im Bauchbereich (hervorgerufen durch das eingeführte Gas) verbunden. In wenigen Ausnahmefällen kann es dazu kommen, dass in den Stunden und Tagen nach der Operation die Verdauung eingeschränkt ist und Bauchschmerzen oder Blähungen zu Unwohlsein führen.
Worauf ist in den Tagen nach der Bauchspiegelung zu achten?

Nach dem Eingriff sollte man sich schonen und wichtige Instruktionen des Arztes befolgen!
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Ist die Bauchspiegelung erst einmal erfolgreich abgeschlossen, gilt es einige wichtige Besonderheiten zu beachten. Zum einen wäre da der Aufenthalt im Krankenhaus, der je nach Operationsverlauf und allgemeinem Befinden, nach der Operation noch bis zu drei Tage andauern kann. Direkt nach der Operation wird der Patient wieder auf sein Zimmer gebracht und hier sollte er sich in jedem Fall schonen. Essen und Trinken sollte man nur nach Rücksprache mit dem Arzt und auch Aufstehen sollte man erst dann, wenn das medizinische Personal dies erlaubt hat oder aber auch wünscht / fordert.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ist es abhängig von der Krankengeschichte, wie lange man noch krankgeschrieben sein wird. Grundsätzlich kann die Krankschreibung zwischen wenigen Tagen, und bis zu zwei Wochen andauern, man kann die zu erwartende Krankenstandsdauer jedoch in der Regel bereits vor dem Eingriff beim behandelnden Arzt erfragen und somit zum Beispiel den Arbeitgeber allgemein vorab informieren.
Um in den Tagen nach der Operation eine bestmögliche Wundheilung zu gewährleisten, sollte man sich tunlichst an die Anweisungen des Arztes halten zudem sollte man – wie bei vielen Operationen – folgende Nachsorgemaßnahmen ergreifen:
- Halten sie die Wunde sauber und frei von Entzündungsauslösern.
- Schonen sie sich und verzichten sie auf das Heben schwerer Lasten für mindestens 2 Wochen.
- Verzichten sie für mindestens eine Woche auf Geschlechtsverkehr.
- Üben sie für mindestens eine Woche keinen Druck auf den Bauchraum aus.
- Verzichten sie auf zu eng anliegende oder einengende Bekleidung im Bauchbereich.
- Verzichten sie auf sportliche und allgemein körperliche Aktivitäten für einen Zeitraum von mindestens 1 Woche.
- Verzichten sie auf Solariums- und Saunabesuchte für mindestens 2 Wochen.
- Halten Sie sich strikt an die Vorgaben ihres behandelnden Arztes
- Nehmen Sie alle nötigen und vereinbarten Nachsorgeuntersuchungen wahr!
- Kontaktieren Sie im Falle von Entzündungen oder allgemeinen Beschwerden umgehend ihren Arzt.
Wer sich an diese einfachen Nachsorgemaßnahmen hält und zudem auch noch alle vom behandelnden Arzt empfohlenen Maßnahmen ergreift, der wird schon nach wenigen Tagen beschwerdefrei und nach gut zwei bis vier Wochen vollkommen uneingeschränkt seinen Alltag genießen können.
weiterführende Informationen
https://www.urologe-zigeuner.at/de/laparoskopie/
http://derstandard.at/2000032220424/Volkskrankheit-Endometriose-Verkannt-und-tabuisiert