2020-03-24T14:24:21+02:00

Juckreiz stoppen – Symptome & Ursache

Der Juckreiz oder Pruritus ist eine Empfindung, die man auf der Haut spürt und auf die mit Kratzen oder Reiben reagiert wird. Dabei können viele verschiedene Ursachen für den Juckreiz verantwortlich sein. Trockene Haut oder allergische Reaktionen können die Ursache sein, ebenso Erkrankungen der Haut oder innerer Organe. Bestimmte Erkrankungen sind für Juckreiz am ganzen Körper verantwortlich. Er kann sich aber auch auf lokale Körperstellen beschränken, wie die Kopfhaut oder den Intimbereich. Oft liegt dem Juckreiz eine zu trockene Haut zugrunde. Hauterkrankungen wie Nesselsucht, Schuppenflechte oder Neurodermitis sind auch in vielen Fällen der Auslöser. Wenn eine Hauterkrankung die Ursache ist, treten meist auch Veränderungen an der Haut auf, die neben dem Juckreiz für zusätzliche Beeinträchtigung sorgen. Weiterhin können für Juckreiz Insektenstiche oder Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Ernährung/Lebensmittel oder Medikamente der Auslöser sein. In wenigen Fällen kann der Juckreiz ein Symptom einer inneren Erkrankung sein. Tritt er durch Diabetes, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder Leukämie auf, sind keine Hautveränderungen dabei sichtbar. Hautveränderungen gibt es auch nicht bei dem sogenannten idiopathischen Juckreiz, für den es keinen erkennbaren Grund gibt. Psychische Probleme sind hierfür oft der Auslöser.

Hilfe gegen den Juckreiz

Juckreiz verschiedene Bereiche

Juckreiz verschiedene Bereiche

Juckreiz Symptome

Je nachdem welche Symptome der Juckreiz hat, gibt es verschiedene Ansätze ihn wieder loszuwerden. Die verschiedenen Ursachen und Bereiche sind:

  • Trockene Haut
  • Hautausschlag
  • Krätze
  • Allergie
  • Juckreiz während der Schwangerschaft
  • Juckreiz am ganzen Körper
  • Juckreiz an den Beinen
  • Juckreiz am After
  • Juckreiz im Intimbereich

Ursache: Trockene Haut

Trockene Haut ist nicht nur rau und gespannt, sie kann auch jucken. Äußere Faktoren spielen dabei eine Rolle, wie etwa trockene Raumluft oder übertriebene Hygiene. Bestimmte Pflegeprodukte können die Haut austrocknen. Innere Ursachen können ebenfalls verantwortlich sein, wie Probleme bei der Fett- und Feuchtigkeitsregulierung. Wer unter trockener Haut leidet, sollte auf parfümfreie Pflegeprodukte zurückgreifen. Säureneutrale Produkte eignen sich hingegen recht gut. Das regelmäßige Eincremen mit rückfettenden Lotionen macht die Haut wieder elastisch und weich. Wichtig ist auch, genug zu trinken. Da trockene Haut ernste Erkrankungen als Ursache haben kann, sollte der ärztliche Rat eingeholt werden, wenn die einfachen Maßnahmen nicht helfen.

Hautausschlag

Hauterkrankungen wie Nesselsucht, Schuppenflechte oder Neurodermitis sind oft der Auslöser für Jucken mit Hautausschlag. Bei der Nesselsucht bilden sich juckende Quaddeln, bei der Schuppenflechte sind es gerötete Hautareale, mit einer weiß geschuppten obersten Hautschicht. Für die Neurodermitis ist ein rauer und schuppiger roter Hautausschlag typisch. Neurododermitis Hautinfektionen oder die sogenannte Knötchenflechte mit Hautausschlag kommen ebenfalls als Ursache infrage. Die Knötchenflechte ist charakteristisch für etwa stecknadelgroße blau-rote Knötchen, die stark jucken. Besonders häufig von den Symptomen sind Handgelenke und Unterschenkel betroffen. Bei Kindern kann der Juckreiz durch typische Kinderkrankheiten hervorgerufen werden, wie bei den Windpocken.

Krätze

Milben verursachen die Hautkrankheit Krätze. Dabei befallen die Krätzmilben bevorzugt Bereiche wie Achseln oder den Genitalbereich sowie zwischen Fingern und Zehen. Sie graben sich in die obere Hornhautschicht ein und sind damit relativ sicher versteckt. Sogar Vollbäder können sie so überleben. Neben starkem Juckreiz kommt es bei der Krätze zu einem roten, knötchenförmigen Hautausschlag, bei dem sich mithilfe einer Lupe die Gänge der Milben erkennen lassen, durch die sie sich in die Haut gegraben haben. Anti-Milben-Mittel, haben sich bei der Behandlung bewährt. Sie werden äußerlich auf die Haut aufgetragen.

Allergie

Hautjucken ist oft eine allergische Reaktion des Körpers, bei der das Immunsystem extrem auf eigentlich harmlose Substanzen reagiert. Der Körper setzt daraufhin größere Mengen des Botenstoffes Histamin frei, weshalb es bei Heuschnupfen zu juckenden Augen und Nasen kommt. Die Kontaktallergie kann eine weitere Allergieform sein. Dabei treten die Beschwerden nur an bestimmten Körperstellen lokal auf. Bestimmte Kleidungsstücke können hier der Auslöser sein. Allergien gegen Lebensmittel oder Medikamente können ebenfalls ein Grund sein. Ein Allergietest beim Arzt kann hier Klarheit bringen.

Während der Schwangerschaft

Circa 20 Prozent aller schwangeren Frauen leidet unter einem Juckreiz während der Schwangerschaft. Vermutlich sind hormonelle Umstellungen des Körpers der Auslöser. Regelmäßiges Eincremen mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion kann hier helfen. Die sogenannte intrahepatische Schwangerschaftscholestase, eine Lebererkrankung, kann im letzten Drittel der Schwangerschaft auftreten. Auch wenn diese Erkrankung eher selten vorkommt, sollte sie ausgeschlossen werden, da die Lebererkrankung eine Frühgeburt und auch eine Todgeburt zur Folge haben kann.

Kratzen am ganzen Körper

Jucken und Hautausschlag sollten einem Hautarzt vorgestellt werden, um die genaue Ursache abklären zu lassen. Wenn nötig, kann der Arzt geeignete Medikamente verordnen. Bei Juckreiz am ganzen Körper können H1-Rezeptorenblocker lindern. Sie hemmen die Wirkung von Histamin. Stress oder Nervosität können sich hinter den Beschwerden verstecken. Auch ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes oder Nieren- oder Lebererkrankungen können verantwortlich sein, ebenso wie eine Schilddrüsenüberfunktion. Juckende Kopfhaut kann auf einen Befall mit Läusen, eine trockene Kopfhaut oder Schuppen hindeuten. Auch hier sollte ein Arzt konsultiert werden, der die passende Behandlung verordnet.

An den Beinen

Trockene Haut ist in der Regel der Auslöser für Juckreiz an den Beinen. pH-neutrale Waschgele lindern in den meisten Fällen schon. Die Haut nach dem Duschen nur vorsichtig abtupfen, aber nicht rubbeln. Anschließend die Beine mit einer fetthaltigen Creme einreiben.

Am After

Hämorrhoiden sind besonders häufig die Ursache für Juckreiz im Analbereich. Pilzinfektionen, Feigwarzen oder ein Befall mit Darmparasiten kann ebenfalls ein Grund sein. Weitere Auslöser können akute Magen-Darm-Infektionen, chronische Darmerkrankungen, bestimmte Lebensmittel wie Nüsse, Milchprodukte, Koffein oder stark gewürzte Speisen sein. Auch Hygieneprodukte wie Seifen oder Waschlotionen kommen infrage. Übertriebene oder mangelnde Hygiene kann verantwortlich sein, ebenso wie innere Erkrankungen wie Diabetes oder Darmkrebs. Ein Gespräch mit dem Arzt bringt Klarheit und die passende Behandlung.

Im Intimbereich

Im Intimbereich sind die Schleimhäute sehr empfindlich. Sie reagieren besonders intensiv auf Irritationen und treten relativ häufig auf. Pilzinfektionen oder Störungen des Schleimhautmilieus können die Ursachen sein. Salben oder Vaginalzäpfchen können bei Pilzinfektionen helfen. Ernste Erkrankungen können ebenfalls die Symptome hervorrufen, wie eine Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes oder Geschlechtskrankheiten. In den meisten Fällen kann der Juckreiz im Intimbereich gut behandelt werden. Eine sorgfältige Hygiene ist wichtig, die aber nicht übertrieben werden darf, dabei sind parfümfreie Produkte vorzuziehen.

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